Plazabrücke Allerpark, Wolfsburg
BPR Schäpertöns + Partner, München
Die Stadt Wolfsburg hat es sich zum Ziel gesetzt, den Allerpark schrittweise zu einem öffentlichen Themenpark für Sport, Freizeit und Erholung zu entwickeln. Die Plazabrücke befindet sich am nördlichen Haupteingang zur ErlebnisWelt Allerpark. Sie verbindet die Parkplatzflächen für Busse und PKWs sowie dem Haltestellen des ÖPNV jenseits der Aller mit der Plaza. Von der Plaza, dem zentralen Veranstaltungs- und Meeting-Ort des Allerparks, erfolgt die verteilende Wegeführung in den Landschaftspark mit Wasserskisee, dem Wolfsburger Fußballstadion, der Volkswagen-Arena, zum Allersee, der Soccerarena, einer Indoorspiel- und Sporthalle und weiteren geplanten Attraktionen.
Der Pylon setzt als Landmarke in der neuen Achse ein Zeichen und macht die Brücke so von weitem erkennbar. Die Plazabrücke markiert also den Eingang zur Erlebniswelt und soll als städtebauliches Element neben den benachbarten Gebäuden bestehen können.Die Brücke führt mit einer Länge von über 84m und einer Breite von 7m flach und in gerader Linie leicht ansteigend über die Aller. Der Hochpunkt liegt über einem zum Fluss parallel verlaufenden Versorgungsweg. Die Leichtigkeit des Brückenüberbaus wird von Glasgeländern auf beiden Seiten unterstrichen Auf der tiefer liegenden Seite mit den Parkplätzen ermöglichen eine Treppenanlage und beidseitig angeordnete Rampen den Zugang. Sitzbänke in der Mittelachse der Brücke laden zum Verweilen auf der Brücke ein.
Die Gehbahn wird bei Dunkelheit von Lampen beleuchtet, die in den Handlauf des Geländers integriert sind und sich unter den Bänken befinden. Bei Stadionbetrieb erfolgt eine Beleuchtung zusätzlich aus dem Pylon heraus. Mit einem farbigen Lichtkonzept kann die Brücke bei Nacht inszeniert werden, z.B. in den Vereinsfarben des VfL Wolfsburg, der im Allerpark in der Volkswagenarena seine Bundesligaheimspiele austrägt.
Drei Seile sind vom Pylon abgespannt und halten den Überbau in seiner Mittelachse. Je zwei Seile verankern den Pylon am südlichen Widerlager zu beiden Seiten. Die Seile sind voll verschlossen. Der 40 Meter hohe Pylon aus Stahl ist zum Fluss hin geneigt und in das Fundament eingespannt. Der Überbau ist in das südliche Widerlager und in den Pylon als Zwischenauflager eingespannt, auf dem nördlichen Widerlager liegt er mit Elastomerlagern lediglich auf. Der Überbau besteht aus Stahlblech und weist einen dreizelligen Kastenquerschnitt auf. In Querrichtung kragt die Fahrbahntafel zu beiden Seiten über 2 Meter aus und wird von Querträgern gestützt. Die Beulaussteifung erfolgt mit Trapezrippen. Der mittlere Kasten ist abgesenkt. Dort verläuft über die gesamte Brückenlänge ein Streifen mit Holzbohlenbelag, während die seitlich angrenzenden Flächen mit einem Dünnschichtbelag beschichtet sind. An drei Stellen sind Aussparungen für den Einbau von Tilgern vorgesehen.
Die Wände der leicht geschwungenen Rampen am nördlichen Brückenende bestehen aus einer tragenden Stahlspundwandkonstruktion mit einer Betonvorsatzschale und einer Betonplatte. Damit war eine den Deich besonders schonende Herstellung möglich. Zur Aller hin erfolgt die Absturzsicherung mit einem Geländer, zu den Parkplätzen werden die Rampen mit einer Betonbrüstung gefasst.
Dr. Bernhard Schäpertöns