Deuxième Ecole européenne et Centre polyvalent de l’Enfance
Architektur: Schilling Architekten, Köln
Partnerbüro: Michel Petit Architecte, Luxemburg
Bauherr: Ministère du Developpement durable et des Infrastructure + Administration des bâtiments publics
Standort: Westlich von Luxemburg-Stadt, Gemeinden Bertrange und Mamer
Architektur der Ecole européenne II, Luxembourg
Eine Schule der Größenordnung der Ecole européenne II hat hinsichtlich ihrer Gebäude nicht nur eine Identität. Jedem der 6 Gebäude ist es möglich eigenständige Lern- und Lebensräume für die unterschiedlichen Altersgruppen zu entwickeln. Ziel war es also, die verschiedenen schulischen Einheiten mit ihren Außenbereichen baulich eindeutig ablesbar zu gestalten. Jede Institution verfügt deshalb über ein eigenes Gebäude mit eigenen Höfen und Plätzen.
Darüber hinaus war es wichtig, dem ganzheitlichen Gedanken der Ecole européenne eine architektonische Form zu geben, also keine voneinander isolierten Bereiche oder Gebiete zu bilden, sondern ein zusammenhängendes Raumerlebnis zu schaffen - ein Ensemble. Um diese bipolare Idee baulich abzubilden wurde ein System von Raumfolgen und Übergängen entwickelt. Eine räumliche Komposition, die intuitiv zu begreifen ist. Das ist der Ansatz die einzelnen Gebäude um eine gemeinsame Mitte zu gruppieren. Das architektonische Bild das wir hierzu entwickelt haben beinhaltet eine möglichst durchlässige Beziehung der einzelnen Gebäude mit großen offenen Überdachungen als Verbindung der jeweiligen urban gefassten Plätze zur topografisch terrassierten gemeinsamen Mitte. Jedes Gebäude verfügt somit über eine Art Veranda mit Blick auf den zentralen Freiraum. Dieser öffnet sich talseitig zur Landschaft - das Tal als ein geschütztes Biotop strahlt auf die Freibereiche der Schule aus.
Für das Innere der Gebäude wird eine möglichst weitreichende und umfangreiche natürliche Beleuchtung durch großflächigen Lichteinfall, gut reflektierende Decken, sturzfreie Fensteranschlüsse sowie helle Umschließungsflächen angestrebt. Helle und glatte Oberflächen, die hier irisierende Ornamente und farbiger Lichteinfall prägen subtil die Innenräume. Rauh-sprödes Äußeres formuliert die Antithese zum Inneren. Dunkle, eingefärbte Materialien kommen in Betrachtung, deren Oberflächen akzentuieren Treppenräume in den Schulgebäuden.