Clouth-Quartier Köln
Fast 140 Jahre schrieb die von Franz Clouth gegründete Rheinische Gummiwarenfabrik Kölner Industriegeschichte, bevor die Produktion 2005 stillgelegt wurde. Und plötzlich war es still auf dem Firmengelände, das wie eine Stadt in der Stadt mitten in Nippes über Jahrzehnte ein Eigenleben geführt hatte. Die Stadt Köln erwarb das 14,5 Hektar große Gelände zwischen Niehler Straße und Johannes-Giesberts-Park und lobte einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb mit der Zielsetzung aus, aus dem ehemals industriell genutzten Standort ein neues, wertvolles Stück Stadt zu machen: das Clouth-Quartier.
Dabei entschied sich die Stadt Köln, die das Gelände nun entwickelt, den zweitplatzierten Entwurf von Scheuvens + Wachten mit Gerber Architekten, zur Basis für den seit 2009 rechtskräftigen Bebauungsplan zu machen. Denn dieser Entwurf zeichnet sich dadurch aus, dass er auf den vorgefundenen Strukturen aufbaut und somit die denkmalgeschützten Hallen, Einfassungsmauern und Torgebäude schlüssig in die Neuplanung integriert.
Das Gelände wird nun von der Stadtentwicklungsgesellschaft moderne stadt entwickelt. Bis Ende 2019 soll ein lebendiges und vielfältiges Quartier mit rund 1200 Wohnungen, 500 Arbeitsplätzen, Künstlerateliers und Raum für kreative Berufe, Gastronomie und attraktiven Freiflächen entstehen und zu einem Teil von Nippes werden. Für eine gute Durchmischung wird die Vielfalt der Akteure, die Wohnraum in Form von Stadthäusern, Geschosswohnungsbau – anteilig frei finanziert, preisgünstig oder öffentlich gefördert – oder als Baugruppen errichten, auf ganz selbstverständliche Weise sorgen.
Die denkmalgeschützten Industriebauten bereichern dieses bunte Bild um die historische Ebene. So auch die Halle 17, die sich mit einer gemischten Nutzung aus Wohnungen, Gewerbe und Gastronomie in einem spannenden Szenario aus Alt und Neu zum Herzstück des Quartiers entwickeln wird.